Abonnentenbrief vom 30.07.2018
"Portfolio-Update"
Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem Abonnentenbrief werde ich versuchen, mit möglichst wenigen Sätzen ein allgemeines Portfolio-Update zu liefern:
Performance:
Kurz bevor wir den Monat Juli hinter uns bringen, liegt die YTD-Performance des Smart Money Portfolios bei +6,2%. Im Direktvergleich mit dem Leitindex DAX (-0,2%) schneidet der Smart Money Index also relativ gut ab. Einer der größten Einflussfaktoren für die positive Performance ist der konzentrierte Portfolioansatz, den der ein oder andere von Ihnen gedanklich automatisch mit höherem Risiko in Verbindung bringen dürfte. Doch der aktuelle Risikofaktor bewegt sich laut wikifolio.com mit 0,6x (der Faktor entspricht dem Kursschwankungsrisiko im Verhältnis zu einer durchschnittlichen Eurostoxx 50 Aktie) eher im defensiven Drittel der dort öffentlich handelbaren Instrumente. Per 30.07. befinden sich 8 Aktien mit Gewichtungen zwischen 3,2% und 25,4%, sowie ein gehebelter Short-ETF mit einer Gewichtung von 11,5% im Portfolio.
Positionen im Fokus:
- „Der Löwenanteil“: Die mit Abstand größte Portfolioposition ist nach wie vor die KWS Saat Aktie. Meine grundsätzlichen Gedanken zum Saatguthersteller aus Einbeck hatte ich bereits hier zusammengefasst. Daran hat sich in der Zwischenzeit nichts geändert. Was zusätzlich dazugekommen ist und vielen Bauern resp. Investoren einen weiteren Denkanstoß verleihen dürfte, ist der heiße Sommer, der laut einem aktuellen FAZ-Artikel langsam auf einen „Jahrtausendsommer“ hinausläuft. Nicht nur die Hitzewelle, sondern auch die gleichzeitige Trockenheit stellt eine große Gefahr für die Ernte diverser Gemüse- und Getreidesorten, und Toleranz des Saatguts gegenüber Trockenheit und Hitze entwickelt sich langfristig zu einem immer wichtigeren Thema.
- „Im Korrekturmodus“: Die zweitgrößte Position, Vorzugsaktie der Jungheinrich AG, befindet sich nach wie vor im Korrekturmodus. Ich bin zuversichtlich, dass der Markt langfristig die durch umfassende Logistik-Dienstleistungen erweiterte Produktpalette der Jungheinrich AG weiter honorieren wird. Als Investor eines inhabergeführten, langristig handelnden Unternehmens in einem Wachstumsmarkt, kann ich trotz kurzfristiger Schwankungen gut schlafen.
- „Neu & zukunftsfähig“: Ein neues, mittelgroßes Engagement bin ich letzte Woche mit Assa Abloy, einem führenden Anbieter von Schließlösungen und Sicherheitssystemen aus Schweden, eingegangen. Aktuell werden weltweit nur knapp 10% aller Türen durch ein digitales Kontrollsystem überwacht. Der Rest, also 90%, wird durch ein veraltetes Schlüsselkonzept gesteuert. Daraus ergeben sich für Assa Abloy, dem unanfechtbaren Weltmarktführer für digitale Zutrittssysteme, große Wachstumsperspektiven. Ganz egal, ob sich langfristig die biometrische Authentifizierung oder die als noch flexibler geltende NFC-Technologie durchsetzt, werden aus meiner Sicht solche „Tools“ sehr bald der Vergangenheit gehören:
- „Der Outperformer“: Last but not least möchte ich auf die jüngste, sehr positive Kursentwicklung der Holidaycheck-Aktie eingehen. Bereits seit Oktober des vergangenen Jahres kaufe ich diese Position sowohl für mein privates Depot als auch für mein öffentliches Aktienportfolio immer wieder mal. In letzter Zeit stelle ich zu meiner Freude fest, dass die operative Entwicklung des Unternehmens inzwischen auch zahlreiche Fondsmanager überzeugen konnte, und das gestiegene Interesse sich beim Aktienkurs deutlich bemerkbar macht. Die Anteile der Holidaycheck AG wurden nämlich heute zum Börsenschluss zu einem 36% höheren Preis gehandelt als zum Jahresbeginn.
Fazit:
Der hoch konzentrierte Portfolioansatz mit besonderem Fokus auf Megatrends hat sich soweit gut bewährt. Ich fühle mich mit wenigen Aktienpositionen, wo ich mich über die operative Entwicklung einzelner Unternehmen tiefer auseinandersetzen kann, fast sicherer als mit einem „zu breit“ diversifizierten Portfolio, wo mir möglicherweise das Detailwissen über einzelne Bausteine gefehlt hätte. An dieser Stelle möchte ich allerdings ganz klar betonen, dass jeder Investor für sich den idealen Diversifikationsgrad entdecken soll, insbesondere im Hinblick auf seine Risikobereitschaft, Anlageziele und Liquiditätssituation. Beachten Sie bitte , dass es mir bei den Kommentaren auf smartmoneyindex.com um kritische Berichterstattung über eigene Investitionsentscheidungen geht, und nicht um Handlungsempfehlungen für fremde Personen. Wenden Sie sich bei mangelnden Fachkenntnissen unbedingt an einen kompetenten Finanzberater, bevor Sie sich den Kauf eines Finanzinstruments (egal welches!) in Erwägung ziehen.
Beste Grüße
Ihr/Euer Baran Kaya