Portfolio-Kommentar Q1/2020

veröffentlicht am: 14.04.2020

„Überlebensfähigkeit als entscheidendes Merkmal“


Liebe Freunde der Smart Money Strategie,

 

das Coronavirus selbst und die dagegen eingeleiteten Eindämmungsmaßnahmen hinterlassen überall Spuren. Neben gesundheitlichen Aspekten werden auch schwere Kollateralfolgen für die Wirtschaft und das Zusammenleben der Menschen erwartet. In welchem Umfang und wie lange noch die Wirtschaftstätigkeit von Einschränkungsmaßnahmen gebremst wird, ist für viele Länder und Regionen noch offen.



Wichtige Meilensteine für das Smart Money Portfolio:


Bevor ich weiter auf die aktuelle Situation eingehe, möchte ich Ihnen eine kurze Zusammenfassung zur Entwicklung des Smart Money Portfolios mitgeben:


– Das Musterportfolio hat das Jahr 2019 mit einer positiven Rendite von +21,1% abgeschlossen.
Das an Smart Money Portfolio gekoppelte wikifolio Zertifikat hat, auch im ersten Monat des Jahres 2020, neue Höchststände markiert. Aus den Performancegebühren, die ich ausschließlich für soziale Zwecke einsetze, wurden weitere Spendengelder i.H.v. 183,78 EUR generiert. Die Spende traf am 24.01.2020 bei der Frankfurter Menschenrechtsorganisation, Pro Asyl, ein:




– Somit erhöht sich die Summe der Spenden, die im Rahmen des Smart Money Projekts seit Februar 2019 generiert und weitergereicht wurden, auf insgesamt 656,70 EUR.



Richtige Anlagestrategie nach Corona-Krise:


Das Smart Money Portfolio hat also nicht nur positive Rendite erwirtschaftet, sondern auch Gutes für Bedürftige getan. So weit so gut. Aber wie hat sich das Musterportfolio während der Corona-Krise geschlagen? Hätte man die Aktienquote nicht vor bzw. während der Marktverwerfungen senken sollen? Ist jetzt, nachdem die Märkte sich von den Tiefs erholt haben, ein geeigneter Zeitpunkt um „Kasse zu machen“?


Meine Antwort dazu: Eine der Grundannahmen der Smart Money Strategie lautet, dass wenige, mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen ausgestatteten Unternehmen ihren Wert kontinuierlich, also auch in einem Bärenmarkt steigern können. Insbesondere in Zeiten wie diesen, wo Zentralbanken ihre Bilanzsummen extrem ausweiten, kann die Angst vor Kaufkraftverlust dazu führen, dass wenige Qualitätsunternehmen trotz eines negativen Marktumfelds als Fluchtinstrumente wahrgenommen und mit höheren Marktbewertungen honoriert werden. Es ist mr zu riskant, die Teilhabe an solchen „sicheren Häfen“ für Markttiming zu riskieren.



Überlebensfähigkeit als entscheidendes Merkmal:


Doch dieses Prinzip gilt für ausgewählte Aktien und nicht für alle. Insbesondere in Zeiten von geschlossenen Grenzen, gestörten Lieferketten und schlagartig veränderten Konsumgewohnheiten ist das Risiko des Scheiterns für manche Unternehmen sehr hoch. 

Besonders bedroht sind hoch verschuldete Unternehmen mit ebenfalls hohen Fixkosten, die gleichzeitig mit gravierenden Umsatzeinbrüchen und/oder Forderungsausfällen zu kämpfen haben werden. Ob Staaten und internationale Institutionen alle Unternehmen und privaten Haushalte auf einmal abfangen können – ich wäre mir nicht so sicher.


Ich erwarte also hohe Diskrepanzen in den Renditen unterschiedlicher Unternehmensstrukturen, je nach Bilanzqualität, Kapitalintensität und Positionierung in den neuen Konsumverhalten sowie -vorgaben. Selbst wenn Sie sich die 10 Jahres-Performance einzelner DAX30 Werte anschauen, finden Sie ein breites Spektrum von +1.465% bis -87,46% vor. Nicht berücksichtigt sind dabei Titel, die in der Zwischenzeit aus dem Index „rausgeflogen“ sind. Für die nächsten 10 Jahre erwarte ich eine Renditeschere, die sich noch weiter öffnet, und die Überlebensfähigkeit im herausfordernden, neuen Umfeld das entscheidende Merkmal sein wird.



Smart Money Portfolio schlägt sich gut:


Abschließend ein paar Worte zur aktuellen Performance: Das Smart Money Portfolio blickt mit dem Stand vom 14.04.2020 auf eine „year to date performance“ von -5,8% zurück, während DAX im selben Zeitraum 19,3% an Wert verloren hat. Der US-Fokus des Portfolios war kein strategischer Schritt sondern einfach der Überlegung geschuldet, dass sich die wie oben beschriebenen „besonderen“ Unternehmen öfter im Nasdaq-Index finden lassen als im DAX.


Ich halte auch im Falle eines länger anhaltenden Bärenmarktes zum Qualitätsanspruch der Smart Money Strategie und bin zuversichtlich, in absehbarer Zeit neue Höchststände erreichen, somit auch neue Spendengelder generieren zu können.



Beste Grüße
Ihr/Euer Baran Kaya
14.04.2020, Frankfurt am Main